Aktuelles
20.08.2024

Jungwild­rettung 2024: Neue Einblicke in das Setzver­halten und die Raumnutzung von Reh- und Damwild

Im Rahmen der diesjäh­rigen Jungwild­rettung begleitet die Stiftung Wald und Wild eine Master-Thesis zur Unter­su­chung des Setzver­haltens und der räumlichen Nutzung von Reh- und Damwild. Im folgenden Beitrag werden Infor­ma­tionen zu den aufge­nom­menen Daten und den ersten Erkennt­nissen dargestellt.

Aufnahmen

Insgesamt konnte die Stiftung Wald und Wild mit ihrem Drohnenteam in der Jungwild­ret­tungs-Saison 2024 228 Rehkitze und 28 Damkälber retten. Für das weitere Monitoring wurden 142 der geret­teten Rehkitze sowie 17 der geret­teten Damkälber mit gelben, numme­rierten Ohrmarken markiert. Weiterhin sind bei der Befliegung anderer landwirt­schaft­licher Flächen drei Rehkitze und 40 Damkälber markiert worden. Alle Markie­rungen liegen im Bereich zwischen Elbe und Schaalsee, verteilt auf ca. 2500 ha.

Bezüglich des Geschlech­ter­ver­hält­nisses lassen sich folgende Feststel­lungen machen: 57 % der 145 markierten Rehkitze sind weiblich, 43 % sind Bockkitze. Beim Damwild sind 27 weibliche Kälber markiert worden, was etwa 47 % entspricht, und 30 Hirsch­kälber, etwa 53 %. Gesondert sind hierbei sieben markierte Damkälber mit schwarzer Fellfärbung (ca. 12 %) zu erwähnen.

Erkennt­nisse

Erste inter­es­sante Beobach­tungen in Bezug auf die Wieder­an­nahme von Rehkitzen durch die Ricke nach der Jungwild­rettung konnten in diesem Jahr auf Grünland­flächen in der Nähe des Stiftungs­re­viers gemacht werden. Hierbei wurden an zwei aufein­an­der­fol­genden Tagen zuerst eine Heufläche und dann angren­zende Siloflächen gemäht. 

Am ersten Tag konnte das Team in der Heufläche sieben Kitze sichern und markieren, welche nach der Mahd an ihren Fundorten wieder freige­lassen wurden. Bei der Befliegung der benach­barten Siloflächen wurden am Folgetag sechs der sieben bereits markierten Rehkitze erneut gesichert, was bedeutet, dass diese sechs Kitze definitiv wieder von der Ricke angenommen und in den Nachbar­wiesen abgelegt worden sind. Es ist davon auszu­gehen, dass auch das siebte Kitz wieder angenommen, aber in einer der angren­zenden Waldinseln abgelegt worden ist. 

Ähnliche Beobach­tungen konnten beim Damwild gemacht werden. Bei der mehrfachen Befliegung von drei Flächen konnten innerhalb von fünf Tagen alle zehn vorher markierten Damkälber erneut gefunden werden. 

Für weitere Erkennt­nisse bezüglich der Raumnutzung von Ricke und Kitz bzw. Alttier und Kalb holen wir nun auf die Unter­stützung der umlie­genden Jagdpächter und Begehungs­schein­in­haber, indem sie Sichtungen von markiertem Jungwild melden.

Richard Voshage
B. Sc. Forstwissenschaften

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