Ehrung privater Waldbesitzer für vorbildliche nachhaltige Forstwirtschaft
Am 30.10.2014 trafen sich im Schloss Frauenmark, zwischen Crivitz und Parchim gelegen, engagierte private Waldbesitzer, um den vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz MV ausgelobten Landesehrenpreis 2014 für eine vorbildliche nachhaltige Forstwirtschaft entgegenzunehmen. Die Auszeichnung wird von der Stiftung Wald und Wild in MV unterstützt.
Der erstmals vergebene Ehrenpreis wurde ausgerichtet auf private Waldbesitzer und forstliche Zusammenschlüsse mit max. 100 ha. Waldfläche. Die Jury, bestehend aus dem Referatsleiter für Waldbau des Ministeriums Herrn Dr. Peter Röhe, dem Waldbesitzer Herrn Hubertus von Kempski und dem Forstwissenschaftler Herrn Jörg Schröder vom forstlichen Versuchswesen der Landesforst MV beurteilte dabei vier Bereiche. Dazu zählen der Waldbau (im Mittelpunkt steht die Umsetzung naturnaher Waldbauverfahren, die forstliche Nutzung (Pfleglichkeit für Boden und Bestand, Optimierung der Wertschöpfung), der Waldnaturschutz (Erhalt wichtiger Lebensstätten und ‑räume) sowie die Art und Weise der Betriebsführung.
Dr. Peter Röhe hob in seiner Laudatio die Notwendigkeit der nachhaltigen Forstwirtschaft für die aktuelle und zukünftige Waldnutzung hervor. Bereits vor 300 Jahren, also im Jahr 1713, hatte der Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz den Begriff der Nachhaltigkeit geprägt. Dieser besagte, nicht mehr Holz zu nutzen als auch wieder nachwachse. Die Idee der Nachhaltigkeit fand also sehr früh Eingang in die Forstwirtschaft und prägt diese bis heute. Deshalb wachsen in Mecklenburg-Vorpommern aktuell auf 540.000 ha Wälder heran. Sollen sie der Nachhaltigkeit in umfassender und vorbildlicher Form gerecht werden, müssen sie bestimmten Anforderungen genügen. Sie müssen sich aus standortgerechten Baumarten zusammensetzen, sollen keine großflächigen Reinbestände, sondern bevorzugt Mischwälder sein, müssen gut gepflegt und damit stabil, struktur- und ertragreich heranwachsen und sollen über Elemente verfügen, die für die Waldnatur wichtig sind, wie Totholz und Biotopbäume.
In vorbildlicher Weise, so Dr. Peter Röhe, haben die drei Preisträger diese Faktoren umgesetzt. Das Ehepaar Behrendt, das seit 15 Jahren einen ca. 80 ha großen Wald am Rande des Koblentzer Sees bei Pasewalk bewirtschaftet, leistet vorwiegend in Eigenarbeit auf mitunter schwierigen Böden einen vorbildlichen naturnahen Waldbau.
Die Waldgemeinschaft Schmatzin ist ein Zusammenschluss von 15 Waldbesitzern mit insgesamt 47 ha nordwestlich von Anklam. Die Jury hat besonders den Ansatz und die Art und Weise, wie die Waldgemeinschaft über die Eigentumsgrenzen hinweg nachhaltige Forstwirtschaft betreibt als vorbildlich bewertet.
Das Ehepaar Ebert bewirtschaftet einen Wald mit einer Fläche von 39 ha in der Nähe von Frauenmark. Beim vorbildlichen Waldbau hin zu kleinflächigen Mischbeständen hilft die ganze Familie mit. Ein interessantes Beispiel zur Verbesserung der Wertschöpfung aus der Holznutzung ist der Einsatz eines mobilen Sägegatters.
Alle Preisträger haben vorbildliches im Sinne einer nachhaltigen Forstwirtschaft geleistet. Ihnen gilt unser Dank.