Exkursion im Stiftungswald
Anlässlich der Jahreshauptversammlung von der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Herzogtum Lauenburg und der Forstbetriebsgemeinschaft Mecklenburger Seenplatte/ Schaalsee, gab es die jährliche Exkursion diesmal zum Thema Wald und Wild bei der Stiftung Wald und geführt durch den Betriebsleiter und Revierjagdmeister, Hans-Kristian Sierk.
Am Donnerstagmorgen den 19.06.2024 trafen sich dazu 25 Mitglieder am Forsthaus der Stiftung in Schildfeld. Dort konnten die Teilnehmer anhand der Betriebskarte die Besonderheiten und die räumliche Aufteilung der Revierstruktur erkunden. Herr Sierk erklärte ausführlich die Aufgaben der Stiftung und welche einzigartigen Merkmale diesen Betrieb ausmachen. Neben Gründungsgedanken, Fakten und Zahlen wurde auch die Bejagungsform erwähnt. Durch wenige Intervall Jagden können effektive Strecken und wenig Beunruhigung über das Jahr erzielt werden.
Die Gestaltung durch Wald, Wiesen und Wasserflächen lassen ein Artenreichtum erahnen, zu dem die Teilnehmer viele Fragen stellen konnten. Die Veranstaltung setzte sich an einigen Exkursionspunkten im Wald und Feld fort. Als erstes wurden vielfältige Heckenanpflanzungen, die auf ganzer Feldlänge angelegt wurden, erläutert. Diese Neubegründungen dienen hauptsächlich, um Struktur reichere Räume zu schaffen und dem ansässigen Wildbeständen Ruhezonen für die Äsung im Feld zu geben. Laut Sierk funktionieren diese Ruhebereiche so, dass sich das Wild sogar tagsüber im Feld aufhält. Dadurch können nachweißlich die Schäden durch das Schälen in den Jungbeständen reduziert werden.
Der Großteil an Weichlaubholzflächen im Revier dient ebenfalls als Wildeinstände. Um den Verbiss in diesen Bereichen zu minimieren, wurden extra Weiden und Erlenstecklinge in einstandsnähe gesteckt, um weitere Äsungsalternativen zu schaffen.
Ein weiterer Ausflugspunkt beinhaltete Einrichtungen der Raubwildbejagung, da auch das Niederwild geschützt werden soll. Diese Arbeit lässt laut Sierk, die Niederwild Bestände von Hasen und Fasanen wieder deutlich ansteigen. An dieser Station wurden auch Aufforstungen im Gatter mit verschiedensten Laubholzarten vorgestellt. Darunter waren Arten, die so wird vermutet, dem Klimawandel standhalten und einen stabilen Mischwald erzeugen sollen.
Aber auch Beispiele der Naturverjüngung wurden gezeigt. Küstentannen, Tuja und Douglasie standen breit verjüngt unter einem ca. 70 Jahre alten Kiefer Bestand. Dieses Bespiel sollte zeigen, dass eine Naturverjüngung trotz hoher Wildbestände möglich ist. Dabei wurde deutlich, dass die so häufig angesprochenen Ruhezonen für das Wild einen hohen Wert für den Wald haben. Durch die Arbeit der Stiftung können besonders Wildarten wie Rot- und Damwild sowie Reh- und Schwarzwild in einem natürlichen Umfeld leben.
Zum Abschluss konnten sich alle noch angeregt über die Wald Wild Thematik austauschen. Die Forstbetriebsgemeinschaft sowie der Vorstand bedanken sich herzlich für die Informative Führung im Stiftungswald.
Johanne Herbst
Forstwirtschaftsmeisterin der FBG