Verbesserung der Lebensraumsituation des Schwarzstorches in MV
Der jährliche Brutbestand des Schwarzstorchs schwankte in den letzten zehn Jahren in Mecklenburg-Vorpommern zwischen 11 und 16 Paaren. Damit gehört die Art zu den sehr seltenen Großvogelarten unseres Bundeslandes und ist in der „Roten Liste der Brutvögel Mecklenburg-Vorpommerns“ in die Kategorie „Vom Erlöschen bedroht“ eingestuft worden.
Im vergangenen Jahr fiel die Zahl der flügge gewordenen Jungvögel mit insgesamt nur 19 Exemplaren auf ein nahezu historisches Tief. Vor diesem Hintergrund regte die Stiftung Wald und Wild in M‑V die Auflage eines Projekts an, das die Situation unseres hochgradig gefährdeten Waldstorchs verbessern soll.
Mit einer großzügigen Zuwendung der Stiftung war es dem Forstlichen Versuchswesen in der Landesforst M‑V möglich, in diesem Jahr ein Forschungsprojekt auf den Weg zu bringen, das auf Basis umfangreicher Lebensraumanalysen an den Schwarzstorch-Brutplätzen in M‑V letztendlich die Ableitung von Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Lebensraumsituation des Schwarzstorches in M‑V zum Ziel hat. Das besondere an diesem Artenschutz-Projekt ist die relativ einmalige Konstellation der Zusammenarbeit des bundesweit renommierten Schwarzstorch-Experte Carsten Rohde mit engagierten Forstfachleuten, was sicher besondere Kreativität und neue Betrachtungswinkel im Rahmen dieses Artenschutzprojektes erwarten lässt und somit letztendlich dem Schutz dieser schönen, bedrohten Großvogelart zu Gute kommt. Ein Infoblatt für Waldbesitzer und Landeigentümer ist in Vorbereitung.
Praktischer Schwarzstorch-Schutz in Mecklenburg-Vorpommern
Ausgabe: Januar 2013
Autoren: Carsten Rohde/Schwarzstorch-ExperteUwe Gehlhar/Landesforst M‑V, Betriebsteil FVI, Forstliches Versuchswesen
Fotos: Carsten Rohde