Stiftung Wald und Wild fördert Feierlichkeiten 300 Jahre Nachhaltigkeit
Preisverleihung Kunstwettbewerb „Nachhaltigkeit-(k)eine Kunst?“ beendet landesweite Aktionen
Mit einer Zeitreise begann in Malchin am 24. Juni 2014 die abschließende Preisverleihung des landesweiten Schülerwettbewerbes „Nachhaltigkeit-(k)eine Kunst?“ zu dem die Landesforst MV mit großzügiger Unterstützung der Stiftung Wald und Wild in MV im vergangenen Jahr aufgerufen hatte.
Vor 300 Jahren, im Jahr 1713, wurde ein Grundprinzip der Forstwirtschaft hier in Deutschland formuliert: Das Prinzip der Nachhaltigkeit. Zur Begrüßung der Schüler erklärte der Vorstand der Landesforst MV Sven Blomeyer, was dieser Begriff für ihn und seine Förster aussagt: „Nicht mehr Holz zu ernten, als im Wald auch nachwächst und dabei den Wald so zu behandeln, dass auch noch nachfolgende Generationen den Wald nach ihren Vorstellungen nutzen können. Wobei wir noch nicht wissen, wie die Ansprüche an den Wald in Zukunft sein werden.“. Dabei ergriff er gleich die Gelegenheit eine nachwachsende Generation zu ihren Wünschen an den Wald zu befragen, in dem er die angereisten Klassenvertreter aus der Käthe-Kollwitz-Grundschule in Greifswald, der Benjamin-Schule in Remplin, der Regionalen Schule in Sassnitz, der Schule zur Individuellen Lebensbewältigung aus Malchin, dem Albert-Einstein- Gymnasium in Neubrandenburg und dem Überregionalen Förderzentrum SEHEN aus Neukloster zu ihrem Zukunftswald interviewte.
Anschließend berichtete Dr. Thorsten Permien vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern über seine Arbeit in der Jury, die Ende Mai in Malchin über die Bewertung der Kunstwerke entschieden hatte und dabei keiner leichten Aufgabe gegenüberstand, hatten sich doch eine Vielzahl an Schulen mit sehr unterschiedlichen Kunstwerken am Wettbewerb beteiligt. Er lobte ausdrücklich die Künstler für ihre Kreativität und die Lehrer, für die Einbringung des Gedankens der Bildung für Nachhaltige Entwicklung – kurz BNE – in ihren Unterricht. Abschließend fasste er den Begriff Nachhaltigkeit sehr verständlich mit dem Wort „Enkeltauglichkeit“ zusammen und meinte dazu „vernünftige Menschen, die enkeltauglich handeln, bräuchten keine Verbote“.
Und dann war es endlich soweit, die angereisten Schüler durften ihre gewonnen Preise in Empfang nehmen und dem Publikum ihre Kunstwerke vorstellen. Dabei lernten die Anwesenden unter anderem den „Erfinder“ der Nachhaltigkeit kennen: Hans Carl von Carlowitz, reisten mit dem Forstpionier Julius Ludwig Garthe durch seinen Zauberwald im Panstorfer Revier, besuchten die Jahresversammlung der Mecklenburger Borkenkäfer und erlebten die bewegte Lebensgeschichte der 1000jährigen Eiche im Ivenacker Tiergarten. Mit den gewonnen Gutscheinen für einen Kletterwaldbesuch, einen einwöchigen Besuch des Jugenwaldheimes Loppin, einer Nachtwanderung im Forstamt oder die Teilnahme an einem Kunstworkshop reisten die eingeladenen Künstler zu Ihren Schulen zurück, freudig mit ihren Klassenkameraden den Preis zu feiern und ihnen von den Nachhaltigkeitsgedanken der anderen Klassen zu berichten.
Die Siegerehrung des Schülerwettbewerbs „Nachhaltigkeit-(k)eine Kunst?“ setzt den Schlusspunkt unter den landesweiten Aktionen der Landesforst MV zum Jubiläumsjahr „300 Jahre Nachhaltigkeit“.
Beginnend mit dem Tag des Baumes im April 2013 fanden in den Forstämtern viele große und kleine Aktionen zum Thema statt. Auch auf den Großveranstaltungen wie der MELA und dem Waldtag wurde dem Jubiläum gedacht. Für die Waldolympiaden wurde eine neue Station entwickelt, in der Wissen zum Begriff Nachhaltigkeit erfragt wurde aber auch spielerisch der Gleichklang von ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit ausbalanciert werden musste – keine leichte Aufgabe. Die BNE- Zertifizierung des landesforsteigenen Jugendwaldheimes Loppin wurde angeschoben und vergangene Woche durch externe Auditoren bestätigt. Die Landesforst MV informierte zudem Gäste aus ganz Europa zu den KWF Thementagen im Forstamt Schuenhagen über aktuelle Forsttechnik und Schonung des Waldbodens an zahlreichen praktischen Vorführungen im Wald.
Als Teil der Gemeinschaftskampagne des Deutschen Forstwirtschaftsrates konnten durch die zahlreichen Aktionen die breite Masse der Bevölkerung erreicht und für das Thema Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft sensibilisiert werden. Gerade Kindern und Jugendlichen konnte gezeigt werden, wo der heutige Modebegriff Nachhaltigkeit seinen Ursprung hat. Mit dem Jubiläumsjahr soll aber nicht das Ende der Nachhaltigkeit erreicht sein. Auch in Zukunft wird die Landesforst MV nach diesem Leitbild arbeiten und es weiter entwickeln.