Die Ulme – Vernichtet und vergessen
Steckbrief | Die Flatterulme (Ulmus laevis) |
Größe | bis 35m Höhe |
Alter | Bis 500 Jahre |
Lebensraum | in Auewäldern und auf grundwassernahen Standorten |
Blütezeit | Ende März bis Anfang April |
Nutzung | Holz ausgesprochen zäh, wenig industrielle Verwendung |
Seit mehreren Jahrzehnten wütet die sog. „Holländische Ulmenkrankheit“ unter den zwei heimischen Ulmenarten, der Feld- und der Bergulme. Beide sind aus Mitteleuropa nahezu verschwunden. Was uns von den Ulmen noch bleibt, sind Reste der dritten Ulmenart, der Flatterulme. Der die Pilzkrankheit auf die Ulmen übertragende Käfer meidet weitgehend diese dritte Ulmenart. Nicht nur, weil sie durch den Käfer so rar geworden sind, führen die Ulmen ein forstliches Schattendasein: Sie wachsen langsam und ihr Holz findet kaum Verwendung als „industrietechnische Massenware“. Zudem bevorzugen sie nährstoffeiche und gut wasserversorgte Standorte – jene, auf denen heute zumeist die Landwirtschaft zu Hause ist.
Auf den wenigen guten Standorten auf denen Ulmen heute noch unsere Wälder zieren ist daher oft ein fast tropischer Artenreichtum zu Hause. Wir müssen daher heute den letzten artenreichen Ulmenwäldern allergrößte Aufmerksamkeit schenken.
In unserem Gutsbetrieb wollen wir sie nach bestem Wissen und Gewissen fördern – so wie die anderen heimischen Arten strukturreicher Mischwälder. Diese Wälder haben in den tausenden Jahren nach der letzten Eiszeit trockene und warme, feuchte und kalte Phasen bestens überstanden. Sie sind der Garant dafür, dass wir in Zukunft anpassungsfähige Wälder haben, die all ihre Aufgaben erfüllen können.